Evangelische Kirchengemeinde Neureut-Kirchfeld

Schluss

Evangelischer Gottesdienst - Teil 8

Den Abschluss des Evangelischen Gottesdienstes bilden Schlusslied, Abkündigungen, Segen und Orgelnachspiel. Schließlich wird am Ausgang noch die Kollekte eingesammelt.

Thema des Schlussliedes sind oft Wegmotive und Segenswünsche: „Wenn wir jetzt weitergehen, dann sind wir nicht allein“, „Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit“ „Komm, Herr, segne uns“. Am Ende des Gottesdienstes bringen wir unsere Hoffnung zum Ausdruck, dass von der Begegnung mit Gott im Gottesdienst etwas „mitgeht“ in die beginnende Woche. Ich vermute, dahinter steht die Vorstellung, im Gottesdienst sind wir als Familie Gottes „daheim“ und am Ende des Gottesdienstes begeben wir uns wieder auf den Weg durch die Woche „draußen“, um uns dann am nächsten Sonntag wieder im Gottesdienst zu treffen.

In den „Abkündigungen“ geht es darum, dass die Gemeinde über wichtige Ereignisse im Gemeindeleben informiert wird. Um deutlich zu machen, dass die Gemeinde nicht vom Pfarrer, sondern gemeinschaftlich vom Kirchengemeinderat geleitet wird, werden die Abkündigungen in der Regel von einem Mitglied des Kirchengemeinderates gelesen.

Eigentlich bestehen diese „Bekanntgaben“ wie wir vielleicht heute passender sagen würden, aus zwei Teilen: 1. Der Gemeinde wird berichtet, was in der vergangenen Woche geschehen ist, 2. Der Gemeinde wird mitgeteilt, welche Termine in der beginnenden Wochen anstehen.

Zu dem Bericht aus der vergangenen Woche gehören

  • die Mitteilung über Opfer und Kollekte des vergangenen Sonntags. Dass Kollekten- und Opferergebnisse regelmäßig abgekündigt werden, ist vermutlich eine neuere Entwicklung in unserer Kirche und dient der „Pflege“ der Spenderinnen und Spender.
  • Wenn von Bestattungen oder Trauungen in der vergangenen Woche berichtet wird, werden damit die betroffenen Familien auch der Fürbitte der Gemeinde anheimgestellt.
  • Unser Kirchengemeinderat hat sich vorgenommen, an dieser Stelle immer einmal wieder auch aus den Sitzungen zu berichten – beherzigt dieses Vorhaben bislang aber eher unregelmäßig.

Was über die kommende Woche gesagt wird, sind vor allem „Ankündigungen“, insbesondere Hinweise auf Veranstaltungen, die in der Woche stattfinden. Dabei führt es immer wieder zu ein wenig Verunsicherung, zu welchen Veranstaltungen denn im Rahmen der Abkündigungen eingeladen werden soll. Wollten wir alles aufzählen, würden die Abkündigungen oft zu lang und die Konzentration der Gemeinde lässt nach. Wenn wir die Abkündigungen versuchen zu kürzen, führt das dann aber manchmal auch zu Nachfragen: Fällt der Konfi-Unterricht oder der Chor denn diese Woche aus oder warum wurde das in den Abkündigungen nicht erwähnt.

Eigentlich geht es bei den Abkündigungen nicht um die vollständige Darstellung dessen, was in der Gemeinde stattfindet, sondern eher um Einladungen zu besonderen Veranstaltungen.

Wichtig im Rahmen der Ankündigungen ist jedoch noch die Zweckbestimmung der Kollekte, die am Ausgang des Gottesdienstes gesammelt werden soll: Schließlich sollen die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher ja wissen, wofür sie zu spenden aufgerufen sind.

Die Abkündigungen schließen mit dem Wochenspruch, der noch einmal ein Schlaglicht auf das Thema des Sonntags wirft und zugleich schon den Charakter eines „kleinen Segens“ für die Woche hat, so kommt es, dass es üblich ist dass die Gemeinde für den Wochenspruch aufsteht.

Es folgt nun der „aaronitische Segen“ nach 4. Mose 6, 24-26 mit dem die Gemeinde in die beginnende Woche gesendet wird. Mit dem Segen wird der Gemeinde zugesprochen, dass Gott sie in dieser Woche begleiten und behüten wird. Da der Segen der Übergang vom Gottesdienst in den Alltag ist, steht die Gemeinde bereits, denn jetzt machen sich die Gemeindeglieder ja auf den Weg.

Auf diesem Weg wird die Gemeinde noch von den Klängen des Gottesdienstes (vielleicht ja auch des Himmels?) begleitet, dazu hören wir das Orgelnachspiel. In vielen Gemeinde hat sich der Brauch entwickelt, dass die Gemeinde sich zum Orgelnachspiel noch einmal setzt. Das ist liturgisch nicht ganz stimmig, aber ein Zeichen der Wertschätzung für die Mühe der Organistin und die Schönheit der Musik. Zugleich ist es ein Zeichen dafür, dass Liturgie nicht ein für allemal fest steht, sondern sich immer wieder verändert und den Bedürfnissen von Menschen anpasst.